Sögel. Mit einem Gottesdienst ist im Marstall Clemenswerth die Ausstellung „Die Betenden“ von Sylvia Vandermeer eröffnet worden.

 

 

Texte von Kalil Gibran über das Beten und ein Gebet eines Unbekannten leiteten in das Thema der Ausstellung ein. Sie hat den Grundgedanken, Christen in ihrem Glauben und im Gebrauch des Gebets zu stärken und glaubensferne Menschen zum Gebet einzuladen.

Das Kunstprojekt umfasst zwölf von Sylvia Vandermeer gestaltete Plexiglasstelen mit Darstellungen betender Menschen und Gebeten von Pater Anselm Grün, die einzeln oder gemeinsam in kirchlichen und öffentlichen Räumen ausgestellt werden. In ihrem Werk sucht die Künstlerin immer wieder nach Schnittstellen zwischen Spiritualität und Alltag im Leben des modernen Menschen.

Als Trägermedium diente Plexiglas, das es durch seine transparente Stofflichkeit dem Betrachter ermöglicht, gleichzeitig Transzendenz zu erfahren und eine Verbindung zu dem Raum, der Welt herzustellen. Die einzelnen originalen Porträts sind eine Reminiszenz an die Kirchenmaler früherer Jahrhunderte. Sie wurden in altmeisterlicher Lasurtechnik ausgeführt. Die Bildhintergründe sind in zeitgenössischer Rakeltechnik gestaltet.

Im Marstall Clemenswerth befinden sich bis kurz vor Weihnachten bedruckte Fotoplatten, auf denen Bilder oder Bildausschnitte der Kunstwerke in einem kirchlichen Ausstellungsraum neben den Gebetstexten von Anselm Grün zu sehen sind. Die Gebete sind den Betenden von dem bekannten Benediktinermönch quasi in den Mund gelegt worden.

„Es ist spannend und fast schon eine Herausforderung, die Bildplatten mit den Betenden und ihren Gebeten in der belebten Jugendbildungsstätte zu betrachten und zu erfahren“, so der Leiter der Jugendbildungsstätte, Christian Thien. „Ich erwarte mir Impulse für die verschiedenen Jugendgruppen und Kurse im Haus sowie für die Besucher, die sich in dieser Gebetsschule den Nöten, Ängsten und Sorgen anderer Menschen annähern können.“

Begleitend zur Ausstellung finden im Spätherbst mehrere offene Veranstaltungen, sogenannte Lebensbilderabende, im Marstall statt. Am 13. November um 19.30 Uhr eröffnet Vandermeer den Lebensbilderabendreigen, am 20. November schließt sich ebenfalls um 19.30 Uhr ein Abend mit der Schriftstellerin Andrea Schwarz an. Der 26. November wird zur gleichen Zeit vom Theologen und Märchenerzähler Heinrich Dickerhoff und der 11. Dezember von Pfarrer Gerrit Weusthof mitgestaltet.

„Während die Künstlerin Vandermeer ihre Beweggründe zur Ausstellung beschreiben kann, wird Dickerhoff sich mit Märchen und der Theologie befassen, Schwarz mit ihren geistlichen Gedanken, und Pfarrer Weusthof wird das Thema der Ausstellung aus der Sicht des handelnden Beters betrachten“, so Thien.

Die Ausstellung kann werktags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr kostenlos besucht werden.